Nun war es also soweit. Zum letzten und entscheidenden Saisonspiel reisten unsere Herren nach Bombogen. Beide Mannschaften hielten sich bis hierhin (relativ) schadlos. Bombogen ließ lediglich am ersten Spieltag gegen Altrich überraschenderweise einen Punkt liegen, die Jungs der DJK waren bis dato verlustpunktfrei durchgekommen. Es kam also zu einem echten Endspiel um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die B-Klasse. Ausgerechnet in diesem Spiel konnten die DJKler erstmals in dieser Saison nicht komplett antreten. Urlaubsbedingt (wer hatte den eigentlich genehmigt ) musste man den Ausfall von Eddy – der Stamm-Nr. 3 – verkraften.
Die Tennisplätze der Heimmannschaft hatten dem nächtlichen Regen doch erstaunlich wenig entgegen zu setzen gehabt und standen zu Beginn des Tages noch unter Wasser. In weiser Voraussicht hatte aber ein Pokerkoffer die Reise mit nach Bombogen angetreten und so vertrieben sich unsere Herren die Zeit. Erstaunt nahm man dann nach ca. einer Stunde Wartezeit die Aussage zur Kenntnis, die Nr. 1 der Heimmannschaft würde gerne starten, da der Platz für ihn bespielbar sei. Eine kurze Platzbegehung rief „leichtes“ Unverständnis der Gäste hervor, hätte man auf dem Platz doch eher ein Schlammbad nehmen können, als verletzungsfrei Tennis zu spielen. Ohne große Diskussion einigte man sich aber dann auf eine weitere Wartezeit.
Am Rande erwähnt:
Eine MÖGLICHE Erklärung für den gezeigten Übereifer der Gastgeber liefert der für den Nachmittag vorausgesagte Regen in Verbindung mit einem Blick ins Regelwerk. Darin heißt es (sinngemäß):
<Muss eine angesetzte Begegnung aufgrund der Platzverhältnisse ABGEBROCHEN und an einem anderen Termin nachgeholt werden, so müssen die am ursprünglichen Termin im Spielberichtsbogen notierten Spieler auch das Nachholspiel bestreiten.> Um eine Begegnung abzubrechen, muss sie aber – logischerweise – zuerst einmal begonnen worden sein. <Eine nicht begonnene Begegnung darf an dem Nachholtermin mit allen DANN zur Verfügung stehenden Spielern bestritten werden.>
Wie auch immer, im Laufe des Morgens war dann zumindest ein Platz in einem Zustand, den man nicht mehr als gesundheitsgefährdend bezeichnen musste und es wurde mit dem ersten Einzel begonnen.
Und hier trafen auch gleich zwei bislang ungeschlagene Spieler aufeinander. Gegen den früheren A-Klasse-Spieler der Bombogener hatte Dirk allerdings einen schweren Stand. Auch wenn er durch eine gute läuferische Leistung viele Bälle noch im Spiel hielt, und die Ballwechsel in die Länge zog, waren die druckvollen Schläge des Gastgebers doch irgendwann auch für ihn zu platziert. Mit 2:5 lag er im ersten Durchgang bereits hinten. Aber mit zunehmender Spieldauer wurde deutlich, dass der Wißmannsdorfer einen klaren konditionellen Vorteil haben dürfte. Die Schläge des Gastgebers fanden nicht mehr ganz so druckvoll und nicht mehr ganz so präzise ihr Ziel wie zu Beginn. So erkämpfte sich Dirk noch den 4:5 Anschluss und war beim 0:30 im beim nächsten Spiel dem Ausgleich schon sehr nahe. Es folgten aber 4 starke Aufschläge des Bombogeners und der erste Satz war verloren. Im zweiten zeichnete sich dann das zu erwartende Bild ab. Dirk nutzte seine konditionellen Vorteile und sicherte sich schnell den Satzausgleich (6:1). Im Champions-Tiebreak wurde dann offensichtlich, dass sich der Gastgeber im zweiten Satz fast komplett ausgeruht hatte. Jedenfalls waren seine Schläge nun wieder genauso druckvoll und platziert wie noch zu Beginn des Spiels. Dem hatte Dirk nichts mehr entgegenzusetzen. Mit dem kuriosen Ergebnis von 0:10 ging der Satz und damit die ersten Punkte an die Heimmannschaft.
In der zweiten Begegnung des Tages war die Favoritenrolle sicherlich nicht auf Wißmannsdorfer Seite. Zwei Leistungsklassen besser war der Gegner eingestuft und hatte auch erst eines der bisherigen Saisonspiele verloren. Aber dessen ungeachtet lieferte Marc einen harten Fight. Den ersten Durchgang muss er sich eigentlich sogar selbst holen. Mit 5:3 lag er bereits vorne, konnte den Sack aber nicht zumachen. Immer sicherer spielte nun der Gegner und konnte den Satz letztlich im Tiebreak für sich entscheiden (7:6). Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild. Fast immer war Marc es, der die Initiative ergriff, da sein Gegner überhaupt kein Risiko eingehen wollte. Bis zum 3:3 war das Spiel weiterhin ausgeglichen, aber die entscheidenden Akzente setzte nun der Gastgeber. Mit 6:3 ging auch der zweite Satz an den Platzherrn und Bombogen war bereits mit 4:0 in Führung.
In der Zwischenzeit startete auch Michael in sein Spiel. Und auch hier ging man als Außenseiter an den Start. In der Saison noch ungeschlagen trat der Gastgeber mit viel Selbstvertrauen an, während Michael sich zusätzlich auch noch mit einer Verletzung an der Schlaghand herumplagen musste. Der erste Durchgang ließ auch gleich nichts gutes erahnen. Früh geriet Michael in deutlichen Rückstand und kam überhaupt nicht ins Spiel. Mit Anfang des zweiten Durchgangs aber fand er so langsam seinen Schlagrhythmus. Endlich kam auch seine Rückhand wie gewohnt und so konnte er den zweiten Satz ausgeglichener gestalten. Letztlich war aber auch hier nicht viel zu machen (3:6). Die letzte Hoffnung der DJK’ler ruhte nun auf Holger.
Und von den Leistungsklassen her, war genau das die Begegnung, in der man am wenigsten mit einem Sieg rechnen konnte (LK 20 vs. LK 23). Aber da Holger sich in herausragender Form befand, sah man ihn dann doch, auch an ungewohnter Position 3, nicht chancenlos – und lag damit kein bisschen falsch. Den ersten Durchgang dominierte Holger sogar. Beim 6:3 war er eigentlich jederzeit Herr der Lage. Doch dies änderte sich. Im weiteren Verlauf des Spiels kam der Gegner immer besser hinein und Holger konnte die Ballwechsel nicht mehr so bestimmen, wie noch im ersten Durchgang. Der zweite ging dann auch mit 6:4 an die Heimmannschaft und es musste sich im Champions-Tiebreak entscheiden, ob die Doppel überhaupt noch eine Bedeutung haben sollten. Hier behielt Holger aber die Nerven und ließ die Hoffnung auf ein „Wunder“ in den Doppeln am leben.
Mit der Aufstellung Holger/Michael (Doppel I) und Dirk/Marc (Doppel II) versuchte man, den Rückstand noch umzubiegen. Es war aber schon vorher klar, dass es ungemein schwer werden würde, beide Doppel für sich zu entscheiden. Wie erwartet spielte Bombogen die Doppel „von oben runter“ und setzten so vornehmlich auf das erste Doppel. Den ersten Satz konnten die Jungs der DJK jedoch lange offen gestalten, bis sie zum Schluss das entscheidende Break kassierten (4:6). Im zweiten Durchgang setzten sich die Hausherren direkt mit einem Break ab und gaben den Vorsprung auch nicht mehr aus der Hand. Mit dem 4:6 und 3:6 war die Begegnung also entschieden und die Meisterschaft vergeben. Der Sieg von Dirk und Marc in Doppel II (6:4, 6:2) bedeutete nur noch Ergebniskosmetik. Eine durchaus gute Saison fand also ein bitteres Ende.
Vom ersten Spieltag an war man Tabellenführer und gab diese erst am letzten Spieltag der Saison ab. Betrachtet man lediglich das Entscheidungsspiel ist die Meisterschaft für Bombogen aber durchaus verdient. Es war zwar eine kappe Begegnung, jedoch waren die Gastgeber an diesem Tag, in dieser Besetzung den entscheidenden Tick besser und haben daher verdient gewonnen.
Im nächsten Jahr wird es einen neuen Anlauf für die Meisterschaft und den Aufstieg in die B-Klasse geben. Dann allerdings sehr wahrscheinlich in einer höheren Altersklasse (Herren30).