Souveräner 12:2-Sieg im Abstiegsendspiel in Trierweiler sichert den Klassenerhalt
Die Gedanken an das Spiel gegen Könen und den verschenkten Sieg waren wohl ständige Begleiter der Herren der DJK in den letzten beiden Wochen. Warum konnte man nicht einen einzigen der 4 Matchbälle im entscheidenden Doppel verwandeln? Warum wurde der Aufschlag bei den Matchbällen nicht einfach nur „reingespielt“ und so die Doppelfehler vermieden? Warum konnte dieser eine verfluchte Ball nicht an der Netzkante kleben bleiben, anstatt noch auf unserer Seite runterzufallen? Es hätte so schön sein können. Den Klassenerhalt zu Hause perfekt gemacht und ohne Sorgen zum letzten Spiel nach Trierweiler fahren. Wie gesagt, es hätte so schön sein KÖNNEN.
Stattdessen musste man sich nun Sorgen um die Aufstellung der Trierweilerer machen. Schon die beiden Jahre zuvor erreichten sie ihre jeweiligen Saisonziele (Aufstieg und Klassenerhalt) nur, weil sie sich am letzten Spieltag mit „Starspielern“ aus der Herren 40-Mannschaft und aus Luxemburg verstärkten, die normalerweise nicht in der Herrenmannschaft zum Einsatz kommen. Umso größer war die Überraschung/Erleichterung, als man bei der Ankunft in Trierweiler von der Stammmannschaft empfangen wurde. Kein Derber, kein Paige oder sonst wer wurde „eingeflogen“. Das Heimteam trat mit den Spielern an, die auch die ganze Saison über spielten. Damit hatte man nicht gerechnet. Die Chance war also da!!
Am Rande erwähnt:
Diejenigen, die kein Mannschaftstennis spielen, wissen womöglich nicht, dass an einem Spieltag um 8:45 Uhr die Mannschaften auf dem Meldebogen eingetragen werden. Und es dürfen nur ANWESENDE Spieler notiert werden. Etwas nervös wurden die drei anwesenden Wißmannsdorfer daher, als um 8:40 Uhr immer noch keine Spur vom Vierten im Bunde zu sehen war. Um Punkt 8:43 Uhr kam Michael dann aber doch noch rechtzeitig auf den Parkplatz der Tennisanlage vorgefahren. Ein kurzer, freundlicher Hinweis der wartenden Spieler auf die aktuelle Uhrzeit brachte dann auch eine klare Begründung für das „Kurz vor knapp“-Auftreten zu Tage. „Ich war noch grad in Luxemburg tanken“!!!!!!!! Natürlich schwappte ihm nun das vollste Verständnis der Mannschaftskameraden entgegen. Wer würde es anders machen? Man wunderte sich nur, warum er nicht auch noch in die Waschstraße gefahren war. Schließlich hätte er ja noch zwei Minuten gehabt…
Jedenfalls konnte es dann endlich losgehen. Ein faires Abstiegsendspiel mit der Ausgangslage, dass ein Sieg oder Unentschieden für die DJK zum Klassenerhalt reichen und eine Niederlage zum Abstieg führen würde. Nach intensivem Aufwärmen starteten Dirk und Alwin mit ihren Einzeln (aufgrund der parallel ausgetragenen Partie der Trierweilerer Damen standen für die Herren-Begegnung leider nur zwei Plätze zur Verfügung). Bei niedrigen Temperaturen und böigem Wind kam Dirk aber recht schnell ins Spiel. Zwar noch lange nicht bei alter Stärke angelangt, aber doch besser als zuletzt, lag er im ersten Satz schnell vorne und gewann ihn sicher mit 6:3. Doch der Gegner war inzwischen auch im Spiel angekommen, was die Aufgabe im zweiten Durchgang schwieriger gestaltete. Mitte des zweiten Satzes lag der Gastgeber mit 3:2 vorne. Aber Dirk konterte und konnte mit 4 Spielgewinnen in Folge auch den Zweiten mit 6:3 für sich entscheiden.
Alwins Einzel entwickelte sich zu einem wahren Marathon-Match. Mit seinem drucklosen aber ungemein sicheren Spiel hatte Alwins heutiger Gegner – Oliver Puetz – schon vor zwei Jahren bei der letzten Begegnung der beiden Mannschaften einen Einzelsieg gegen Eddy verbuchen können. Und auch Alwin hatte sichtlich Probleme, mit den hohen, langen Bällen des Gegners klarzukommen. Mit 3:5 lag er im ersten Durchgang bereits zurück ehe er ein Comeback startete und durch 4 Spielgewinne in Folge den ersten Satz nach gut einer Stunde noch mit 7:5 für sich entschied. Beim Stand von 2:1 für Alwin im zweiten Satz musste das Match aufgrund starken Regens unterbrochen werden. Die Pause war jedoch ganz und gar nicht gut. Wieder auf dem Platz unterliefen Alwin ungewöhnlich viele Fehler und der Gegner konnte schnell wieder in Führung gehen. Zwar blieb der DJK’ler dran, der zweite Satz ging dennoch mit 6:4 an die Heimmannschaft. Im dritten Durchgang zeigte sich zunächst das gleiche Bild wie im zweiten. 2:1 Führung für Alwin – Regenpause – 2:3 Rückstand. Mit dem Unterschied, dass er nun gar nicht mehr ins Spiel zurückzufinden schien. 2:5 stand es bereits und es sah alles nach einer Niederlage aus. Aber so einfach wird ein Match mit einer so hohen Bedeutung nicht hergeschenkt. Bis zum 4:5 kämpfte unser Oldie sich wieder heran, konnte sogar einen Matchball abwehren und erspielte sich dann selbst einen Spielball zum Ausgleich. Mit einem „Serve and Volley“ wollte er seinen Gegner nun überraschen. Doch dieser ließ sich nicht beirren und schickte einen (ungewöhnlich) flachen Return ins Feld. Alwins Volley aus voller Streckung war leider nicht mehr zu kontrollieren und landete im Netz. Schließlich gingen auch die nächsten Punkte verloren und das Match ging nach über 3 Std. Spielzeit mit 5:7, 6:4 und 6:4 an die Heimmannschaft.
Als drittes stieg nun Michael ins Abstiegsendspiel ein. Im ersten Durchgang entwickelte sich ein schön anzusehendes Spiel mit starken durchgezogenen Schlägen auf beiden Seiten. Bis zur Regenunterbrechung traf Michael die Bälle optimal. Jedoch kam er genauso wie Alwin ganz schlecht aus der Pause zurück. Dazu kam noch, dass der Gegner sich entschied, das Tennisspielen einzustellen und von nun an Vorhand wie Rückhand mit Slice „reingurkte“. Der erste Satz ging dann mit 7:5 an die Heimmannschaft. Völlig unnötig, weil Michael eigentlich der bessere Spieler war, sich aber kurzzeitig aus dem Spiel bringen ließ. Im zweiten Satz kehrte er jedoch wieder zu seinem druckvollen Grundlinienspiel zurück und ließ sich auch von dem „Geeiere“ und den Mondbällen seines Gegners nicht mehr aus der Ruhe bringen. Mit 6:1 stellte er den Satzausgleich her. Der dritte Durchgang war zwar zu Anfang etwas umkämpft. Letztlich aber setzte sich Michael auch hier klar mit 6:3 durch und sorgte für die 4:0 Führung der DJK (zu diesem Zeitpunkt war das Spiel von Alwin immer noch nicht vorbei). Kurz darauf war die Ausgangslage für die Doppel beim Stand von 4:2 bereits vor dem letzten Einzel klar. Egal wie das Spiel von Eddy ausgehen würde, man benötigte nur einen Doppelsieg und der Klassenerhalt wäre perfekt.
Eddy bekam es in seinem Einzel mit dem „Kampfschwein“ Marc Bauer zu tun, der vor zwei Jahren bereits gegen Alwin gespielt hatte. Nach einem 1:6 und 0:5 Rückstand schaffte er damals tatsächlich wieder ein Comeback und zwang Alwin in den dritten Satz. Und auch dieses Jahr stellte er bereits seine Kämpferqualitäten unter Beweis. Gegen Longuich drehte er einen 3:6 und 2:5 Rückstand und gewann noch in drei Sätzen. Eddy war also gewarnt, sich bei einer eventuellen Führung nicht zu sicher zu sein. Der erste Durchgang war relativ ausgeglichen. Jedoch konnte Eddy der Partie mit seiner starken Rückhand und dem wie immer krachenden Aufschlag zunehmend seinen Stempel aufdrücken. Auch wenn der Gegner zwischendurch immer mal wieder mit einer etwas unorthodoxen Vorhand punktete, gewann Eddy den ersten Satz mit 6:4. Und auch im zweiten lag er schnell vorne. 5:2 stand es schließlich im zweiten Satz. Bei eigenem Aufschlag sollte da eigentlich nichts mehr schief gehen. Aber wie bereits im Doppel gegen Könen konnten auch hier eigene Matchbälle nicht genutzt werden. Eine weitere Wiederholung wollte er aber in jedem Fall verhindern. Und schon im folgenden Spiel wurde die Konzentration wieder hoch gehalten und das Break zum 6:3 geschafft. Folglich führte die DJK mit 6:2 nach den Einzeln und es musste nur noch ein Doppel gewonnen werden.
Für die Doppel wurde die gleiche Aufstellung gewählt wie gegen Könen, allerdings mit vertauschten „Rollen“ (Alwin und Michael dieses Mal als Doppel I und Dirk und Eddy als Doppel II). Vor zwei Wochen blieb der finale Erfolg zwar aus (als nur Alwin und Michael ihr Doppel gewannen) aber beide Doppel zeigten, dass Sie jeweils eine starke Paarung bilden konnten – und außerdem: Dieses Mal würde ja sowieso ein Doppelsieg ausreichen! Nachdem die Doppelpaarungen „offen gelegt“ wurden, gelangte man zur Einschätzung, dass Doppel II der sicherere Punkt sein müsste. Zumal Alwin ja noch das Marathonmatch in den Knochen hatte und sowieso durch seinen „Tennisarm“ gehandicapt spielen muss.
Zunächst allerdings traf diese Einschätzung nicht wirklich zu. Dirk und Eddy hatten deutlich größere Probleme als erwartet und es ging beim Stand von 3:3 wieder vom Platz – die nächste Regenunterbrechung. Zu diesem Zeitpunkt konnte Doppel I die Nerven der DJK’ler allerdings ein wenig beruhigen. Alwin und Michael hatten bis zur Regenpause den ersten Satz bereits mit 6:1 für sich verbuchen können und waren schon relativ siegessicher („Ihr seid uns ja nicht böse, wenn wir direkt duschen gehen, wenn wir durch sind?“). Nachdem es wieder weiter ging, kamen sie allerdings nicht mehr so recht in Schwung. Das Spiel war deutlich ausgeglichener und bald stand es 3:3. Die Dominanz aus dem ersten Satz war komplett weg. Glücklicherweise lief es bei Doppel II nach der Pause besser. Direkt schnappte man sich das Break zum 4:3, brachte den eigenen Aufschlag durch und konnte mit einem weiteren Break den Satzgewinn sicherstellen. Jetzt hatten Eddy und Dirk einen Lauf und schnell ging man auch im Zweiten in Führung. Bei Doppel I lief es weiterhin nicht mehr rund. Die Regenpause hatte Alwin und Michael – wie in den Einzeln auch – ihren Spielrhythmus verlieren lassen. Inzwischen gewann die Heimmannschaft sogar Oberwasser. Beim 5:3 waren die Gastgeber sogar ein Break vor und feuerten nun immer wieder ihre Kollegen auf dem anderen Platz an. Dies zeigte aber kaum Wirkung. Bis zum 5:1 konnten Dirk und Eddy ihre Führung ausbauen – Aufschlag Eddy. Erinnerungen wurden wach. Schon gegen Könen hatten Dirk und Eddy ebenfalls mehrmals die Chance, den Sieg – und damit den Klassenerhalt – nach Hause zu fahren, und jedes Mal versiebt. Wie läufts dieses Mal? Tatsächlich: auch dieses Mal wackelt der Aufschlag. Breakball für Trierweiler – starke Volleys von Eddy bringen den Einstand – ein Klasse Aufschlag folgt –-> Vorteil und damit Matchball!!! Vier Stück wurden gegen Könen nicht genutzt. Die ersten beiden durch Doppelfehler verschenkt. Aber man lernt ja aus seinen Fehlern. Dieses mal wurde der erste Aufschlag auf Sicherheit gespielt und der Punkt geht schließlich auch an die Jungs der DJK. Riesen Erleichterung bei Eddy und Dirk. Ausgerechnet die Beiden, die den Klassenerhalt vor zwei Wochen auf dem Silbertablett serviert bekamen und ihn nicht annahmen, besiegeln mit ihrem Doppelerfolg in Trierweiler ein weiteres Jahr B-Klasse für die Herren der DJK Wißmannsdorf und schicken die Trierweilerer eine Klasse tiefer.
Beim Verlassen des Platzes stellten Dirk und Eddy dann fest, dass Doppel I tatsächlich in den dritten Satz gehen musste. Mit 3:6 ging der zweite Durchgang an die Heimmannschaft. Mit einem leichten Grinsen und der Frage „Ihr seid uns doch nicht böse, wenn wir schon mal duschen gehen?“ zogen die Beiden von dannen und nahmen ihre wohlverdiente Dusche. Vermutlich war es der nun nicht mehr vorhandene Druck des „gewinnen müssens“, der Alwin und Michael wieder zu ihrem Spiel finden ließ. Jedenfalls sicherten sie sich den dritten Durchgang mit 6:2 und sorgten somit für den 12:2 Endstand. Nach dem gemeinsamen Essen mit dem Gegner wurde der Klassenerhalt zwei Straßen weiter bei Eddy noch ein wenig gefeiert.
Kaum zu glauben, aber am Ende der Saison steht sogar Platz drei in der Tabelle zu Buche. Damit kann man sich wohl als „best of the rest“ bezeichnen. Könen und Gusterath spielen (wenn vollzählig) schon in einer anderen Liga. Aber dahinter kommt dann schon die DJK Wißmannsdorf als Anführer einer Gruppe von drei in etwa gleich starken Mannschaften (Wißmannsdorf, Longuich, Schillingen). Die beiden Absteiger (Trierweiler und Thiergarten) sind von der Mannschaftsstärke auch einfach die beiden schwächsten Mannschaften dieses Jahr gewesen und spielen daher nächstes Jahr zurecht in der C-Klasse.