Es mag vielleicht komisch klingen. Aber bereits vor dem Spieltag war klar, dass das erst zweite Saisonspiel der DJK Wissmannsdorf bereits ein vorentscheidendes im Hinblick auf das Saisonziel „Aufstieg“ sein würde. Mit dem TuS Schweich war die nominell wohl stärkste Mannchaft der Gruppe zu Gast. Der Sieger dieser Partie könnte – bei entsprechender Erledigung der folgenden „Hausaufgaben“ – schon fast für die B-Klasse in kommender Spielzeit planen. Der Verlierer dieser Begegnung wäre aus dem Meisterschaftsrennen quasi draussen.
Deshalb war die Erleicherung bei den DJKlern auch recht gross, als man die Aufstellung der Schweicher sah und realisierte, dass die nominelle Nr. 1 die Reise nach Hermesdorf nicht angetreten hatte. Zwar fehlte mit Holger auf der Seite der Gastgeber auch ein wichtiger Spieler, aber es macht dann doch schon einen Unterschied ob die Nr. vier einer Mannschaft fehlt oder die Nr. eins und alle folgenden Spieler eine Position weiter vorrücken müssen.
Der Spieltag begann mit den beiden Einzeln von Dirk und Marc. In einem etwas zähen Spiel brauchte Dirk eine Weile, bis er seinen Rhythmus gefunden hatte, konnte im Verlauf des Matches aber vermehrt von den Fehlern des Gegners profitieren. Mit 6:4 und 6:0 sicherte sich die Nr. 2 der DJK den ersten Tagessieg.
Marc hatte in seinem Spiel deutlich grössere Probleme und fand gar nicht so recht zu seinem Spiel. Zwar überzeugte er bei seiner Rückhand und auch sein Kampfgeist kann lobend hervorgehoben werden. Aber die grosse Schwäche auf der Vorhandseite konnte letztlich nicht ausgeglichen werden. Mit 2:6 und 4:6 ging dieses Einzel an den Gast aus Schweich.
In der zweiten Runde kamen dann auch die Mörsdorf-Brüder zum Einsatz. Nach seinem Marathon-Match gegen Dudeldorf hatte Eddy es diesmal etwas eiliger. Mit gewohnter Aufschlagstärke und erstaunlicher Grundschlagpräzision liess er seinem Gegenüber kaum eine Chance und gewann letztlich souverän mit 6:1 und 6:2.
Bei Michael auf der anderen Seite lief es irgendwie nicht so richtig rund. Den ersten Sazt konnte er dennoch „hinten raus“ mit 3 Spielen in Folge für sich entscheiden (6:4). Im zweiten Durchgang dann ein völliger Einbruch. Wie abgeschnitten wollte ihm auf einmal gar nichts mehr gelingen. Selbst bei den einfachsten Schlägen unterliefen ihm unfassbare Fehler. Mit 0:6 war der Satz dann auch schnell weg. Aber man weiss ja – im Champions Tie-Break beginnt so ein Spiel wieder von neu und hier kommt es vor Allem auf gute Nerven an. Irgendwie (unter anderem mit Vorhandslice) gelang es Michael seine Schläge zumindest halbwegs sicher wieder ins Feld zu bekommen. Und das sollte sogar erstmal reichen. Beim Stand von 9:6 standen drei Matchbälle für die eins der DJK zu Buche. Was dann folgte, war nur noch frustrierend. Ein versprungener Linienball, ein Netzroller und unnötige Fehler bedeuteten fünf Punkte in Serie für den Gegner und das Match war tatsächlich verloren. War es seinem Bruder gegen Dudeldorf noch selbst geglückt einen 6:9 Rückstand umzubiegen, so musste Michael diese Seltenheit nun leider von der falschen Seite aus miterleben.
Mit dem Zwischenstand von 4:4 ging es also in die Doppelbegegnungen, welche in den Aufstellungen Michael/Eddy (Doppel 1) und Dirk/Marc (Doppel 2) bestritten wurden. In einem von beiden Seiten intensiv geführten Doppel konnten Dirk und Marc auf Platz 2 die Oberhand behalten. Dirk überzeugte hier vor allem am Netz während Marc die Schweicher mit starken Rückhandschlägen in Schach hielt. 6:4 und 6:4 hiess es am Ende für die Gastgeber. Gar noch enger ging es in Doppel 1 zu. Eddy und Michael lagen von Beginn an leicht in Rückstand und verloren schliesslich den ersten Satz mit 4:6. Auch wenn Michael immernoch mit seinen Schlägen zu kämpfen hatte, so lief der zweite Durchgang dann doch etwas besser. Mit 6:4 konnten die Mörsdorf-Brüder diesen Satz einfahren und das Match in den Champions Tie-Break lenken. Hier wiederum erwiesen sich die Gäste als nervenstärker. Mit dem 6:10 konnten die Schweicher das letzte Doppel für sich entscheiden und die Spieltagsbegenung so mit einem – aus DJK-Sicht eher unglücklichen und unnötigen 7:7 beenden.
Mit dieser Punkteteilung verspielten die Wissmannsdorfer eine gute Möglichkeit zur Vorentscheidung im Kampf um den Meistertitel. Ein Sieg wäre sicherlich mehr als nur die halbe Miete gewesen. Nun muss man die restlichen Begegnungen allesamt möglichst hoch gewinnen und hoffen, dass die Kontrahenten aus Schweich in ihren Partien vielleicht den ein oder anderen Punkt liegen lassen. Noch ist nichts verloren, aber die Ausgangslage hat sich leider nicht verbessert.